Wie Sie mit Regionaldaten Fachkräfte finden und Recruiting-Potenziale aufdecken

Eingestellt am in Geo-Marketing, Recruiting & Employer Branding
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Es gibt Visionen, die in Teilen Deutschlands real geworden sind: Krankenhäuser müssen mit Verweis auf Personalengpässe zeitweise Stationen schließen. Die Wartezeiten für einen Platz im Pflegeheim werden immer länger. Einen Handwerker zu organisieren, der binnen kürzester Zeit vor Ort ist, wird purer Luxus.

Pflegekräfte, Handwerker oder Mitarbeiter in den sogenannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) sind Fachkräfte, die für unsere Gesellschaft immens wichtig sind, deren Verfügbarkeit aber stetig abnimmt.

Vor allem für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) entwickelt sich die Fachkräftesuche in diesen Branchen zu einer großen Herausforderung. Mit den richtigen Ideen ist die Suche nicht aussichtslos. Wo befinden sich die größten Recruiting-Potenziale für das eigene Unternehmen? Wie können Werbemittel gezielt zum erfolgreichen Recruiting eingesetzt werden? Und wie lassen sich Streuverluste minimieren?

Regionaldaten können am Anfang Ihrer Suche nach der passenden Antwort stehen. Mit ihnen können Sie Gebiete ermitteln, in denen die Wahrscheinlichkeit hoch ist, potenzielle Fachkräfte für das eigene Unternehmen werben zu können. Als Datenquelle steht Ihnen die monatlich erhobene Statistik der Bundesagentur für Arbeit zur Verfügung. Die regionalen Arbeitsmarktdaten liefern Ihnen aktuelle, präzise Aussagen über die räumliche Verteilung und die Anzahl suchender Personen, aufgeteilt nach Berufsgruppen. Suchende Personen sind dabei zweierlei: Zum einen arbeitslose Fachkräfte mit Eingliederwunsch in die spezifische Berufsgruppe, zum anderen auch aktuell berufstätige Personen mit dem Wunsch nach einer Veränderung.

Um Ihnen die Vorgehensweise bei der Recruiting-Potenzial-Analyse zu veranschaulichen, zeige ich Ihnen das Beispiel eines Krankenhauses in Rheinland-Pfalz, das dringend weitere Pflegekräfte einstellen möchte.

  1. Analyse des Einzugsgebietes

Zuerst wird geklärt, in welchem Einzugsgebiet Pflegekräfte gesucht werden sollen. Das Krankenhaus möchte im konkreten Fall in einem Radius von maximal 60-minütiger PKW-Fahrzeit suchen.

Einzugsgebiet mit einer 60-minütigen Fahrzeit um den Krankenhaus-Standort auf Basis von OpenStreetMap und QGIS

Abbildung 1: Einzugsgebiet mit einer 60-minütigen Fahrzeit um den Krankenhaus-Standort auf Basis von OpenStreetMap und QGIS

  1. Ermittlung der Gemeinden innerhalb des Einzugsgebietes

Im zweiten Schritt werden alle Gemeinden extrahiert, die sich in diesem Einzugsgebiet befinden. Dazu werden Gemeindeflächen mit dem Einzugsgebiet abgeglichen. Befinden sich diese innerhalb des 60-minütigen Radius, werden diese abgespeichert. Gemeinden außerhalb des Einzugsgebiets werden nicht berücksichtigt. Als Ergebnis erhält man ein visuelles Ergebnis in Kombination mit einer Liste aller inkludierten Gemeinden.

Filterung der Gemeinden innerhalb des 60-minütigen Einzugsgebietes auf Basis von OpenStreetMap und QGIS

Abbildung 2: Filterung der Gemeinden innerhalb des 60-minütigen Einzugsgebietes auf Basis von OpenStreetMap und QGIS

  1. Anreicherung mit Arbeitsmarktdaten

Im dritten Schritt werden die Daten der Bundesagentur für Arbeit herangezogen. Die Statistik beinhaltet Daten über Arbeitssuchende im Bereich Krankenpflege. Diese Informationen können bis auf Gemeindeebene abgebildet werden. Auf Basis der Gemeindeschlüssel (GKZ) können die Daten mit den gefilterten Gemeinden im Einzugsgebiet verknüpft und ausgegeben werden.

Ergebnis der Potenzialanalyse für das Recruiting von Pflegekräften im Umkreis von 60 Minuten Fahrzeit auf Basis von OpenStreetMap und QGIS

 

Abbildung 3: Ergebnis der Potenzialanalyse für das Recruiting von Pflegekräften im Umkreis von 60 Minuten Fahrzeit auf Basis von OpenStreetMap und QGIS

Das Ergebnis zeigt Gemeinden, in denen der Anteil an arbeitssuchenden Pflegekräften besonders hoch ist – sowohl bei Arbeitslosen als auch Pflegekräften in Berufsverhältnissen. Hier haben Unternehmen innerhalb ihres Einzugsgebiets die größte Chance, Recruiting-Kampagnen erfolgreich zu gestalten. Mit Online-Kampagnen können diese Gemeinden gezielt beworben werden.

Das Recruiting-Potenzial lässt sich nicht nur für Pflegekräfte bestimmen. Handwerker, Fachkräfte in MINT-Fächern oder Außendienstmitarbeiter sind nur eine kleine Auswahl an Berufsgruppen, die regional analysiert werden können.

Wie die Ergebnisse einer regionalen Recruiting-Potenzialanalyse effektiv eingesetzt und zielgruppengenaue Online-Kampagnen erfolgreich gestaltet werden können, können Sie hier lesen oder in einem Austausch mit unseren Digital-Experten herausfinden.

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